iTunes Match – Endlich auch in 'Schland

Seit ein paar Tagen gibt es endlich iTunes Match in Deutschland und diversen anderen europäischen Ländern. Das ist gut. Zu allererst möchte ich hier also mal für all diejenigen, die nicht wissen was das eigentlich ist, beschreiben, was man mit iTunes Match machen kann.

Was ist iTunes Match [spoiler]

Mit iTunes Match wird die eigenen iTunes Library gescannt und mit dem iTunes Store abgeglichen. Dann werden alle Songs die man aus der eigenen Library im iTunes Store gefunden werden als gemacht, bzw. als gekauft markiert, was bedeutet, dass man diese aus dem iTunes Store erneut herunterladen kann, auch wenn man sie woanders „erstanden“ hat oder sie selbst von einer CD geripped hat. Der praktische nutzen ist, dass man damit alte MP3s die man z.B. vor 10 Jahren in 128 kb/s von CDs geripped hat durch qualitativ gute AACs mit 256 kb/s austauschen kann.

Dies funktioniert natürlich nur mit Dateien, die auch im iTunes Store gefunden wurden. Was passiert aber mit den restlichen Songs? Seltene Alben oder von Vinyl digitalisierten Raritäten, oder mit selbst produzierten Songs? Die Lösung ist einfach: Sie werden in Apples iCloud hochgeladen. Dadurch wird die Qualität zwar nicht besser, aber so stehen alle Songs zum Download bereit. Da man mit allen Geräten die man mit der eigenen Apple-ID verknüpft darauf zugreifen kann, lässt sich so z.B. sehr einfach eine zweite Library auf einem anderen Mac anlegen, die bei diversen Songs eine weitaus bessere Qualität aufweist.

Dies alles geht natürlich nur mit Musik. Hörspiele, Filme, Serien, Podcasts und was man noch so in iTunes hat, werden natürlich nicht hochgeladen.

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Was sagt die GEMA dazu? [spoiler]

Das ganze kostet 25€ pro Jahr und ist damit, meiner Meinung nach, erstens günstig und zweitens sehr nützlich. Wer sich nun fragt, wie die GEMA (die wir ja alle so für ihre Youtube-Fürsorge lieben…) so etwas zulassen kann, dem kann ich sagen, dass die Verträge zwischen Apple und der GEMA zunächst ein Jahr laufen und nach einem Jahr sollen neue Verträge ausgehandelt werden, wenn die Nutzung etwas klarer dokumentiert ist. Bisher zahlt Apple wohl eine Pauschale pro Nutzer.

Ich denke man sollte sich hier vor Augen führen, dass die GEMA damit also zum ersten Mal seit der Entstehung des Internets einen Weg beschreiten kann, auf dem sie Geld mit raubkopierte Musik verdient…

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Praxis: Meine bisherige Erfahrung mit iTunes Match [spoiler]

So. Nun haben wir also den theoretischen Teil behandelt. Kommen wir zum praktischen Teil…

Ich habe iTunes Match am Samstag abonniert. Ist der Bezahlvorgang ein Mal abgeschlossen fängt iTunes Match an die Musik zu scannen und alle im iTunes Store vorhandenen Stücke als „gefunden“ zu markieren. So der Plan. Nach dem Scannen fängt Match an Cover herunterzulassen und die nicht vorhandenen Songs hochzuladen. Bei mir wurden von etwa 8500 Songs etwa 2500 Songs nicht gefunden. Das fand ich schon komisch, denn Zoo viel seltenes komisches Zeug habe ich nicht und der iTunes Store hat ja eine ziemliche Menge an Musik im Angebot… Bei genauerer Überprüfung habe ich dann festgestellt, dass diverse Songs von eigentlich „gefundenen“ Alben nicht gefunden wurden. So wird z.B. der erste und neunte Song von Massive Attacks „100th Window“ hochgeladen. Die Songs 2-8 wurden gefunden.

Abgesehen davon dauert der Vorgang recht lange. Es ist nun Montagmorgen und es müsse immer noch 1300 Songs hochgeladen werden. Allerdings gab es hier zwischenzeitlich Netzwerkprobleme, wodurch ich nicht genau weiß wie lange da jetzt was gedauert hat. Auch habe ich den Vorgang zwischendurch manuell unterbrochen, den Mac ausgeschaltet in einen anderen Raum getragen und den Vorgang wieder gestartet. Man kann also getrost den Vorgang pausieren und wieder aufnehmen. Die Library wird wieder gescannt, das ab dem zweiten Mal aber etwas schneller und dann werden die Uploads einfach fortgesetzt. Ich bin zuversichtlich… Wenn der Vorgang endlich mal abgeschlossen ist, sollte Match sich automatisch aktualisieren, wenn man Songs in iTunes importiert und ich hoffe auch, dass Apple die nicht gefundenen Songs nachbessert, so dass immer mehr Songs durch 256kb/s AACs ersetzt werden können.

Auf jeden Fall funktionierte es bereits hervorragend mit meinen iOS-Geräten auf alle meine Songs zuzugreifen. Die noch nicht geladenen werden einfach ausgegraut. Hier muss ich auch noch anmerken, dass man erstens iOS 5 benötigt und zweitens die Musiksynchronisierung auf den entsprechenden Geräten deaktiviert wird. Man muss also, wenn man Match auf den Geräten aktiviert, die Musik auf den Geräten verwalten. Etwas schade, aber die Musik lässt sich leider nicht streamen, was bedeutet, dass die Geräte irgendwann voll sind und man muss sich darum kümmern Musik zu löschen. Genau dieser Vorgang ist aber irgendwie nicht gerade komfortabel gelöst. Man muss, jedenfalls kenne ich keinen anderen Weg, jeden Song manuell löschen. Der einzige andere Weg ist, iTunes Match zu deaktivieren, das Gerät mit iTunes zu synchronisieren (ohne Musik) und dann Match wieder einzuschalten.

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iOS 4 auf iPhone 3G

Ich weiß, eigentlich wollte ich nicht mehr so viel über Technik schreieben, aber das neue iOS 4 (ehemals iPhone OS, Namensänderung wegen der vielen nicht iPhone-Geräte (iPod, iPad) auf denen es auch zum Einsatz kommt) ist Gestern erschienen und so muss ich doch mal darüber schreiben.

Zunächst sei erwähnt, dass ich ja das iPhone 3G nutze, wodurch ich einen Großteil der neuen Features nicht nutzen kann. Nicht nutzen kann ich: Multitasking, Hintergundbild, und Bluetooth Keyboard.

Das einzige feature welches mir aufgefallen ist, ist die Sortierung der Apps in Ordner. Cool, aber sorgt dafür, dass mein Homescreen jetzt irgendwie nicht mehr hübsch ist. Habe schön mal alles mit Ordnern zugeballert. Dadurch habe ich zwar nur noch zwei Homescreens, aber eben drölf unterordner mit Apps. Ideal ist das noch nicht.

Es ist nun zwar möglich sehr viele unnütze Apps in einen Ordner zu schmeißen, wodurch sie eben nicht den Homescreen zumüllen, aber perfekt ist die Anordnung so nicht. Das Feature selbst ist allerdings Apple-likish super cool umgesetzt. Man hält einfach einen Finger aufs Display bis die Icons wubbeln und zieht dann zwei aufeinander. Zack, schon sind die beiden Apps in einem Ordner benannt nach dem draufgezogenen. Für Spiele, Navigation, Dienstprogramme etc. finde ich das zwar im Prinzip ganz gut muss aber eine lustige Sache anmerken: Apple hat eine solche Struktur niemals in OS X eingebaut. Mich verwirrt es etwas, dass iOS nun so funktioniert und OS X keine Menüs solcher Art, oder eben Unterordner (Abgesehen vom Dienstprogramme-Ordner) für seine Programme aufweist. Ich finde Apple sollte Stacks auf diese Weise bauen, dass man in einen Stack einfach beliebige Programme ziehen kann… Na ja, das ist eine andere Geschichte.

Ein weiteres neues Feature ist das im iTunes-Store erhältliche iBooks. Zunächst: Wieso nennen die ein App bitte iBooks? iBooks sind die Vorgänger von MacBooks, ich finde das einfach komisch. Trotz dessen ist das ein gutes Reader-Programm gerade weil man eben nun in iTunes 9.2 verwaltete PDF-Bücher zum iPhone syncen kann. Sehr geil! Es gibt auch diverse kostenlose Bücher vom Projekt Gutenberg zum herunterladen, wodurch man sofort mal testen kann wie einem das Lesen eines Buches auf so einem Minidisplay gefällt. In Verbindung mit einem iPad ist das ganze aber definitiv ziemlich geil, weil die beiden sich synchronisieren können, also Bookmarks, etc… iBooks stürzt bei mir noch ab und zu ab, ich hoffe dass da schnell mal nachgebessert wird… Ansonsten finde ich es cool!

Alles in allem ist iOS 4 ein scheinbar gelungenes Update. Es ist nicht schneller als 3.1.3, aber eben auch nicht deutlich langsamer und bietet sich so meiner Meinung nach für das iPhone 3G definitiv an. Ich weiß nicht, was für neue Funktionen das nun wirklich bietet, deutlich sind eben nur iBooks und Ordner, aber unter der Haube gibt es sicher zahlreiche neue Dinge zu entdecken. Sollte ich noch wichtiges finden werde ich natürlich davon berichten…


[NACHTRAG]

Nachdem ich nun mit iOS 4 laufend zur Uni gefahren bin noch folgende Anmerkungen:

  • iBooks stürzt ständig ab, vielleicht liegt’s an den PDFs…
  • Das iPod-App wurde überarbeitet, sieht cool aus, konnte aber auf ein Mal ein paar Songs nicht mehr abspielen, musste alles noch mal syncen…

Werde sicher noch einiges anderes feststellen im Laufe der Zeit…